Aktion 2024 – Wie vor 145 Jahren… «Bete und Arbeite»

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Aktion 2024 - WIE vor 145 jahren.... "Bete und Arbeite"

Wie vor 145 Jahren… «Bete und Arbeite»

1882, am 26. Dezember, feierte Prior Franz Pfanner zusammen mit einer Truppe von jungen und tatenfreudigen Trappisten die erste hl. Messe in einem Zelt, das sie auf dem Land errichtet hatten, wo er, prophetisch fast, eine Missionszentrale aufbauen wollte. HIER bleiben wir, und wir nennen diese Gründung MARIANNHILL. Nur drei Jahre später, am 27. Dezember 1885, wurde dieser wagemutige Mönch zum Abt dieser Gründung geweiht. Er war überzeugter Trappist, aber zugleich auch getrieben von apostolischem Eifer.

ORA et LABORA war das Motto – Leitgedanke wie auch Programm der Trappisten, die nach ihrem «Reformator» Bernhard von Clairvaux authentische Nachfolger des ursprünglichen Ordensgründers, Benedikt von Nursia sein wollten – als beschauliche Mönche.

Aber schon im Zelt 1882 war Pfanner entschlossen, dass hier nicht nur ein traditionelles beschauliches Kloster, sondern eine Missionszentrale entstehen und wirken sollte. Und so kam es. Als er, nur drei Jahre später (1885) zum Abt geweiht wurde, waren schon von Mariannhill aus beinahe ein Dutzend Missionsstationen in einem Gebiet so gross wie die Schweiz entstanden. Weitere folgten auch in anderen Ländern Afrikas.  Dem Reich Gottes wollte er dienen. Und dem wurde sein ganzes Werk untergeordnet. Von diesem Reich sagte er immer wieder, dass «es keine Grenzen hat». Wie der Heilige Benedikt will sein Sohn Franz Pfanner «das Reich Gottes suchen…», aber in einem Rückblick 1901 schreibt er, wie das in seinem Leben ging: «Suchet zuerst das Reich Gottes steht schon in der Bibel. Ja, Seelenrettung ist unser erster Zweck, aber nicht unsere erste Arbeit.» Dementsprechend entwickelte sich das Kloster Mariannhill zu einem Missionszentrum, einem Dreh- und Angelpunkt für das Reich Gottes. Werkstätten entstanden, zuerst um den Betrieb voranzutreiben und zur Selbstversorgung, dann aber auch sehr gezielt als Instrument der Missionsarbeit: Die Menschen sollten nicht nur zum Christentum bekehrt werden, sondern sich zur vollen Freiheit der Kinder Gottes sich entfalten können… So dienten die verschiedenen Werkstätten immer auch als Orte, wo junge Zulus praktisches Rüstzeug für ihr Leben lernen konnten.

Heute, 141 Jahre später, sind viele dieser Werkstätten geschlossen oder an einheimische Kleinunternehmer vermietet und die Brüder (und damit der Pool der Facharbeiter) sind gestorben.

Auch die Trappistenmönche sind nicht mehr. Vor über 100 Jahren wurde aus der Trappistenabtei das Mutterhaus der Mariannhiller Missionare. Und an die Stelle der Mönche sind Ordensmänner getreten, die in erster Linie Missionare sind, aber in ihrer Spiritualität (DNA) mit dem Benediktinerorden verwandt sind. ORA et LABORA gilt auch heute noch, auch wenn der Dienst am Reich Gottes sich geändert hat. Aber so wie damals führt uns Jesus Christus auch heute zu den Armen, die im Konkurrenzkampf der Reichen die Verlierer sind.

Und DA kommen zwei Elemente zusammen, die wir Ihnen heuer als Missionsprojekt unterbreiten möchten:

Papst Franziskus und die kleine Gemeinschaft im grossen Kloster Mariannhill.

Papst Franziskus hatte für den Oktober 2018 eine Synode einberufen zum Thema «Jungend, Glauben und Berufungsentscheidung». Am 25. März 2019 unterschrieb er das Post-Synodale Schreiben CRISTUS VIVIT und sagt im ersten Satz: «Christus lebt. Und was ich euch jungen Menschen sagen will, ist: Er lebt und er will, dass du lebendig bist!»

In Nr. 38 scheibt der Papst: «Wir müssen Voraussetzungen und Räume schaffen, wo wir als Kirche Zeugnis der Brüderlichkeit geben und so das Evangelium verkünden (leben), dass es die Herzen erreicht und Frucht bringen kann.

“In allen unseren Einrichtungen müssen wir unsere Fähigkeit zu herzlicher Aufnahme fördern und viel mehr verstärken.» (216) Wir könnten «Orte zur Verfügung stellen, wo sie frei ein- und ausgehen können; Orte, wo sie sich willkommen fühlen. (218)

Die kleine Gemeinschaft im grossen Kloster Mariannhill schrieb uns vor einigen Monaten, dass sie diese Worte des Papstes als Herausforderung annehmen möchten. Sie beschreiben, wie im gegenwärtigen Südafrika viele junge Menschen Angst haben, mit anderen in Kontakt zu treten, weil sie sich auf Grund ihrer sozialen und wirtschaftlichen Situation nicht ebenbürtig fühlen. Viele stammen aus ärmlichen Verhältnissen und haben deshalb wenig Selbstvertrauen. Diese Berührungsängste schaffen Einsamkeit. Viele sind Waisen oder haben nur einen Elternteil. Oft verbinden sich solche Jugendliche zu «Familien», wo sie füreinander sorgen, aber oft verwahrlost und ohne Vorbilder aufwachsen. Wenige von ihnen schaffen es, in guten Schulen ihre Talente zu entfalten. Auch gute und gesicherte Sportplätze sind für die meisten unerreichbar… und dann fehlt den meisten auch die Gelegenheit zu einer persönlichen und religiösen Entwicklung.

Und unser grosses Kloster ist halb leer… Wir sind bereit, eine ganze Etage (15 Zimmer) für dieses Projekt freizumachen und herzurichten. Und für Versammlungen können wir den früheren Kapitelsaal benutzen. Das könnten wir mit minimalen Kosten machen. So hätten wir dann auch finanziellen Rückhalt für Experten, die wir für einzelne Aspekte einladen müssten. Aber vieles möchten und wollen wir selber tun.

Wir haben unter uns Mitbrüder, die für diese Aufgabe gut vorbereitet sind, wie z.B. P. Mthembeni Dlamini, der für 9 Jahre Nationaler Jugendkaplan für die Südafrikanische Bischofskonferenz war, und dessen Mandat im Frühling 2024 abläuft. Auch vier weitere Mitbrüder wollen sich daran beteiligen. Wir sind bereit, und möchten mit diesem «Missionsprojekt» Pioniere sein. so wie es ganz am Anfang Abt Franz Pfanner war.

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